RAN Rücken

Beobachtungen und Erkenntnisse aus der 1. Projektphase


"Unter Physiotherapie zeigen Rückenschmerz-Patienten mit ungünstiger Schmerzverarbeitung, hoher Alltagsbelastung und geringer Erholung nach 6 Monaten eine geringere Verbesserung der Schmerzen als Patienten mit günstiger Verarbeitung und geringer Belastung, die sich zudem aktiv erholen."

(Projektgruppe um Prof. Dr. Monika Hasenbring, Prof. Dr. Michael Kellmann, Prof. Dr. Jens Kleinert, Ruhr-Universität Bochum und Deutsche Sporthochschule Köln)


"Stress im sozialen Umfeld und Lebensstilfaktoren haben einen Einfluss auf die Entwicklung von chronischen Rückenschmerzen, wobei dies von der Stressart sowie von der Akkumulation von Stress abhängig ist. Aus den verschiedenen Faktoren konnte ein Screeninginstrument für die Identifikation von Risikopatienten abgeleitet werden."

(Projektteam um Prof. Dr. Pia-Maria Wippert, Universität Potsdam)


"Aufgrund hoher mechanischer Belastungen besteht bei Radsportlern ein erhöhtes Risiko für Rückenschmerzen vorrangig in der Hals- und Lendenwirbelsäule. Das Gefährdungspotential erhöht sich in Abhängigkeit von Trainingsdauer und -umfang."

(Projektteam um Prof. Dr. Petra Platen, Ruhr-Universität Bochum)


"Unspezifische Rückenschmerzen hängen auch - neben einer reduzierten maximalen Muskelkraft - mit einer defizitären neuromuskulären Kontrolle der Rumpfstabilität zusammen. Ein spezifisches Perturbationstraining der Rumpfmuskulatur verbessert die neuromuskuläre Kontrolle der Rumpfstabilität effektiver als traditionelles Krafttraining."

(Projektteam um Prof. Dr. Adamantios Arampatzis, Humboldt-Universität zu Berlin)


"Ein positives Körperbild, hier erfasst als die wahrgenommene körperliche Verfassung und die Einstellung gegenüber dem eigenen Körper, stand in Verbindung mit einer niedrigeren Schmerzstärke."

(Projektgruppe um Prof. Dr. Monika Hasenbring, Prof. Dr. Michael Kellmann, Prof. Dr. Jens Kleinert, Ruhr-Universität Bochum und Deutsche Sporthochschule Köln)


"Leistungssportler zeigen gegenüber der Allgemeinbevölkerung bei gleicher Schmerzintensität eine geringere Arbeitsbeeinträchtigung durch den Rückenschmerz."

(Projektgruppe um Prof. Dr. Monika Hasenbring, Prof. Dr. Michael Kellmann, Prof. Dr. Jens Kleinert, Ruhr-Universität Bochum und Deutsche Sporthochschule Köln)


"Das Forschungsparadigma der neuromuskulären Adaptation, moderiert durch Trainingszustand, psychosoziale Faktoren und Versorgungskontext, trifft sowohl für den Spitzensport als auch die Allgemeinbevölkerung zu. In der zweiten Phase sollen die Ergebnisse auf ihre Wirksamkeit in Therapie und Prävention im Rahmen einer klinischen Multicenterstudie überprüft und darüber hinaus bundesweit in unterschiedliche klinische und sportbezogene Kontexte transferiert werden."

(Projektgruppe um Prof. Dr. Frank Mayer, Universität Potsdam)



"Mit zunehmendem Alter kommt es zu einer Verringerung der Lordose und der Beweglichkeit in der Lendenwirbelsäule. Dieser Prozess verläuft bei Frauen kontinuierlicher als bei Männern. Bei Männern kommt es zwischen der dritten und vierten Lebensdekade zu einer sprunghaften Entlordosierung und Bewegungseinschränkung."

(Projektgruppe um Prof. Dr. Hendrik Schmidt, Julius Wolff Institut, Charité Universitätsmedizin Berlin)


"Patienten, die ihren Erstkontakt mit dem sie auch später behandelnden Therapeuten hatten, wiesen eine höhere Trainingstherapie-Adhärenz auf, das heißt, sie nahmen das Therapieangebot häufiger war."

(Projektteam um Prof. Dr. Dr. Winfried Banzer/Prof. Dr. Lutz Vogt, Goethe-Universität Frankfurt am Main)


"Die Sportspiele Handball, Basketball und Hockey weisen durch ihr hohes Spieltempo, Krafteinwirkungen durch Gegnerkontakt, Richtungswechsel und wiederholte sportartspezifische Bewegungsformen oder problematische Körperhaltungen ein hohes potentielles Risiko für Rückenschmerzen auf."

(Projektteam um Prof. Dr. Petra Platen, Ruhr-Universität Bochum)


"Unter Rückenschmerzpatienten konnten zwei Patiententypen ermittelt werden, die sich in der Bewegungstherapie als eher selbstbestimmt erleben, in ihr einen Nutzen sehen und Freude daran haben. Diese Patiententypen stehen im Zusammenhang mit einem positiven Körperkonzept und Behandlungsformen, bei denen zwischenmenschlicher Kontakt besteht."

(Projektgruppe um Prof. Dr. Monika Hasenbring, Prof. Dr. Michael Kellmann, Prof. Dr. Jens Kleinert, Ruhr-Universität Bochum und Deutsche Sporthochschule Köln)


"Patienten mit einem eher vermeidenden Verhalten erfuhren keine Schmerzlinderung bis zum Follow-up. Patienten mit einem depressiv gefärbten Durchhalteverhalten zeigten höhere Schmerzintensitäten als alle anderen Gruppen."

(Projektgruppe um Prof. Dr. Monika Hasenbring, Prof. Dr. Michael Kellmann, Prof. Dr. Jens Kleinert, Ruhr-Universität Bochum und Deutsche Sporthochschule Köln)


"Laut Theorie haben Menschen drei psychologische Grundbedürfnisse, die ihr Verhalten mitbestimmen: das Bedürfnis nach Selbstbestimmung, Kompetenz und sozialen Beziehungen. Personen, die im Sport eine hohe Bedürfnisbefriedigung erfahren, sahen in der Bewegungstherapie einen höheren Nutzen und identifizierten sich stärker mit ihr als Personen, die im Sport eine niedrige Bedürfnisbefriedigung erfahren."

(Projektgruppe um Prof. Dr. Monika Hasenbring, Prof. Dr. Michael Kellmann, Prof. Dr. Jens Kleinert, Ruhr-Universität Bochum und Deutsche Sporthochschule Köln)




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